Regio-Hub rückt Böhmen in den Fokus

Für den 14. Juli hatte das Netzwerk „Junge Wissenschaft West-Ost“ (JUWOST) der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen zur zweiten Online-Veranstaltung seines Regio Hub-Formats eingeladen. Die Präsentation hielt David Heydenreich, Doktorand der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied von JUWOST, zum Thema „Böhmen – Schicksalsregion und Herz Europas“. Der Referent, der familiäre Wurzeln in Brünn/Brno hat und sich in dem Heimatverband BRUNA engagiert, nahm die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte und stellte die wechselvolle Geschichte der Region sehr eindrücklich dar.

Sein Hauptaugenmerk lag auf der Zeit der nationalen Erneuerung und den Spannungen zwischen Deutschen und Tschechen, die sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zusehends verschärften. David Heydenreich, der sich in seinem Promotionsprojekt mit der Prager deutschen Wissenschaftsgemeinde in der Zwischenkriegszeit beschäftigt, zeigte hier ausgehend von der Gründung zweier Universitäten in Prag 1882, einer deutsch- und einer tschechischsprachigen, wie verhängnisvoll sich politische Einflussnahmen und Befindlichkeiten auf Hochschul- und Wissenschaftslandschaften auswirken können.

Da David Heydenreich den Aspekt der Wissenschaftsgeschichte im Prag des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts nur anreißen konnte, soll das Thema in einer Folgeveranstaltung vertieft werden. Der Termin wird noch bekannt gegeben.